Joseph-Rodolphe (später eingedeutscht Joseph-Rudolf) Lewy, am 2.April 1802 im französischen Nancy geboren, wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder Eduard Constantin bei seinem Vater auf, einem Violoncellisten in der Kapelle des Herzogs von Zweibrücken, auf. Er studierte wie sein Bruder am Konservatorium in Paris in der Hornklasse von Frederic Duvernoy.
Sein Bruder holte ihn als Bratschist und Hornist nach Basel, von dort ging er auf Empfehlung von Peter Joseph von Lindpaintner als Hornist an die königliche Kapelle in Stuttgart. Sein Bruder wiederum veranlasste ihn 1826 zum Wechsel in das kaiserliche Hofopernorchester in Wien. In der Folgezeit erarbeiteten sich die beiden Brüder großes „Ansehen durch ihr treffliches Zusammenspiel“.
Mit Beginn der 1830er Jahre gab Joseph Rudolf seine feste Anstellung auf und reiste durch Europa. Im Jahr 1837 wurde Lewy nach Dresden berufen, wo er als erster Hornist in der königlichen Kapelle spielte.
1851 ließ sich Lewy pensionieren und lebte fortan in der Oberlößnitz, heute Stadtteil von Radebeul, wobei er seinen Namen um den Namen seiner Ehefrau zu Lewy-Hoffmann erweiterte.
Lewy war einer der Wegbereiter des Ventilhorns. Zahlreiche Kompositionen für Horn sind von ihm überliefert, zu denen ein Concertino, 12 Etüden u. a. gehört. Er wirkte an der Entstehung Franz Schuberts "Auf dem Strom" entscheidend mit und führte dieses Werk 1828 zum ersten Male auf.
Morceau de Salon op.12 für Horn und Klavier
Lewy komponierte dieses Werk in seiner Dresdner Zeit. Das Werk verarbeitet Themen aus der Oper "I Puritani" von Vincenzo Bellini und ist für das Cor chromatique, also das Ventilhorn, komponiert.