Concerto in Dis / per il/ Corno da Caccia Secondo / Concertato / Violinist Duobus / Viola / col / Basso / Del Sigl. Giovani Mattia Somer
So der Titel der Abschrift, welche ursprünglich aus dem nordböhmischen Kloster Osek stammt.
Der Komponist ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Regensburger Musiker Johann Matthias Sommer, welcher im Hoforchester zwischen 1755 – 1783 wirkte. Biographische Angaben sind leider nicht zu ermitteln, die Hofbibliothek in Regensburg verzeichnet 18 Konzerte für Traversflöte und 12 Konzerte für Oboe.
Warum von Sommer nur Konzerte für Bläser überliefert sind ist unklar. Vielleicht spielte er zusätzlich zur Violine noch Oboe oder Flöte. Wenn das vorliegende Werk für einen Hornisten aus Regensburg komponiert wurde, so kommt dafür am ehesten der aus Böhmen gebürtige Joseph Fritsch (* ? – nach 1806) in Frage. Dieser spielte als zweiter Hornist von 1766 – 1785 in der Hofkapelle von Regensburg, davor war er seit 1752 in der Hofkapelle des Grafen von Oettingen-Wallerstein, zusammen mit Joseph Türrschmidt (1725 – 1800), angestellt. Dort komponierte Franz Xaver Pokorny (1729 – 1794) im Jahr 1754 ebenfalls ein Concerto per il Corno Secundo Principale, höchstwahrscheinlich für Fritsch. Mit der Angabe „Corno Secundo principale“ wird auf den Tonumfang verwiesen. Zeigt ein Konzert für „Corno primo principale“ meist die virtuose Höhe, so ist es im Fall des Corno secundo die mittlere und tiefe Lage, mit virtuosen Oktavsprüngen und unter Vermeidung extrem hoher Töne.
Die vorliegende Edition ist der Erstdruck des Werkes.