Léon Du Bois (Dubois), (*Brüssel 9.1.1859, † Boitsfort [Bosvoorde] 19.11.1935) war Komponist, Organist und Dirigent. Er studierte in Brüssel Orgel bei Alphonse Mailly und Komposition bei Joseph Dupont. Nach seinem Studium wirkte Dubois als Dirigent und Organist. Im Jahr 1885 erhielt er den berühmten Grand prix de Rom für seine Kantate "Au Bois de Elphes". Dubois wirkte einige Jahre mit jeweils Saisonverträgen als Dirigent an den Opernhäusern in Nantes (1889), Brüssel (1890, 1892-1897) und Lüttich (1891). Im Jahr 1899 wurde er zum Direktor der städtischen Musikschule in Leuven (Louvain) ernannt. 1913 berief ihn das Brüsseler Konservatorium zum Direktor. Als Komponist schrieb er hauptsächlich Bühnenwerke, auch Werke für die Orgel und einige Instrumentalstücke.
Die vorliegenden drei Oktettsätze für 8 Hörner sind „son ami Louis Merck“ gewidmet. Der Hornist Louis-Henri Merck (1831 – 1900) wirkte ab 1862 im Conservatoire in Brüssel als Hornlehrer. Dubois komponierte die drei Stücke für Oktett möglicherweise für die 8 Hornisten der Belgian Guides band. Die gerade in der Sinfonik des ausgehenden 19.Jhs. aufkommende Besetzung mit 8 Hörnern bzw. 4 Hörner und 4 Wagnertuben (Mahler, Bruckner etc.) könnten ebenso als Idee für dieses Oktett gedient haben. Die drei Sätze sind keine zusammenhängende Komposition, sondern wurden zeitlich nacheinander gefertigt. Der 1.Satz entstand vermutlich um 1885, der 2.Satz wurde am 25.Mai 1888 beendet und am 11.November 1888 im Conservatoire in Brüssel aufgeführt. Der 3.Satz trägt den Verweis “beendet am 5.Juni 1894“.
An dieser Edition hat Jeroen Billiet einen maßgeblichen Anteil. Seine Arbeit, "200 Years of Belgian Horn School" , Dissertation for the Approval of a Laureate Programme at the Orpheus Institute Ghent, Belgium 2008, ist ein Meilenstein über die belgische Horngeschichte. In dieser Dissertation wird weit ausführlicher auch auf das Werk von Dubois und das Umfeld eingegangen. Bitte besuchen Sie seine Webseite www.corecole.be , dort kann man auch seine Arbeit käufliche erwerben.