Quartett Nr.3 op.18 E-Dur für Horn, Violine, Viola und Cello
Das vorliegende Quartetto Nr. 3 op. 18 stammt aus einem Druck von 3 Quartetten, welcher um 1795 im Pariser Verlag Vogt erschient.
Der Titel lautet Trios Quatuors / Fovoris de l’Auteur / Pour Cor, Violon / Alto et Basse / Dediee / a Madame Hainguerlot / et Composèe par / Giov. Punto
Die Familie Hainguerlot waren Bankiers und Geschäftsleute und traten wohl in diesem Fall als Mäzen für den Druck in Erscheinung. Ist im Titel-Druck Basso genannt, so ist die Bezeichnung der Stimme Violoncello. Ebenso differiert der Titel Quatuor mit der Bezeichnung Quartetto in den Einzelstimmen.
Fast zeitgleich erschien Op. 18 als Ausgabe für Flöte, Violine, Viola und Violoncello. Als Verlag firmierte dort schon Vogt et la Vve Goudens.
Giovanni Punto, oder wie er eigentlich hieß Jan Vaclav Stich /Johann Wenzel Stich, wurde am 28. September 1746 in Zehusice/ Caslav 75 km südöstlich von Prag geboren. Er war einer „der“ großer Hornvirtuose des 18. Jh. und reiht sich ein in die vielen bekannten böhmischen Musiker, die aus Ihrer Heimat flohen. Seine Eltern waren Leibeigene des Grafen Thun. Dieser ließ Stich auf dem Horn ausbilden. Zuerst hatte er Unterricht bei Joseph Matiega in Prag (mit Gesangsausbildung), danach Unterricht bei Haudek & Hampel in Dresden. 1768 floh Stich aus der Leibeigenschaft des Grafen Thun und nannte sich sowohl zur Tarnung als auch zur besseren musikalischen „Vermarktung“ Giovanni Punto. Es folgte eine kurze Anstellung 1768 in Hechingen im Hohenzollerischen Diensten, 1769 – 1774 war er im Dienst des Kurfürsten von Mainz, danach bis 1780 in Würzburg angestellt. Ab 1769 machte Punto zahlreiche Kunstreisen durch ganz Europa und begründete seinen Weltruhm. Mozart hörte Punto während seines Pariser Aufenthaltes und war begeistert. Ab 1781 spielte Punto in Paris in der Kapelle des Grafen Artois mit lebenslänglicher Pensionsgarantie. Während der frz. Revolution 1795-97 war er Orchesterdirektor beim "Variete Theater" in Paris. Er verließ 1799 Paris. Im Jahr 1800 gab er Konzerte in Wien und Budapest mit Beethoven (Sonate op.17). 1801 kehrte Punto triumphal nach Prag zurück. Giovanni Punto starb 16.2.1803 in Prag an der „Brustwassersucht“, eine damals sehr häufige Bläserkrankheit.