Joseph Fiala
Quintetto G-Dur für Oboe oder Flöte, Violine, 2 Violen und Violoncello
Joseph Fiala wurde 1748 in Lochowitz (Lochovice) in Böhmen geboren, nach seiner Ausbildung in Prag an der Oboe und am Cello kam er 1774 nach Wallerstein in Süddeutschland und wirkte dort bis 1777 als Oboist des Fürsten von Oettingen-Wallerstein. Danach ging er nach München und etwas später nach Salzburg an die Hofkapelle des Erzbischofs. Ab etwa 1783 spielte er aus gesundheitlichen Gründen keine Oboe, sondern verlegte sein Spiel auf die Gambe und das Violoncello. 1785 zog er nach Wien, um etwas später in Russland einige Zeit eine Hofkapelle für Graf Orlov-Cesmenskij aufzubauen. Ab 1792 bis zu seinem Tod 1816 wirkte er am Hof des Fürsten zu Fürstenberg in Donaueschingen.
Seine 3 Quintette in F-Dur (ROM 383), B-Dur (ROM 384) und G-Dur (ROM 385) haben als Quelle Stimmabschriften aus der Prager Nationalbibliothek. Gewiss wurden Sie in Fialas aktiver Zeit als Oboist, also vor1785, komponiert. Eventuell gehören sie zu den 6 Quintetten identischer Besetzung, welche der Wiener Musikverlag Traeg im Jahr 1799 angezeigt hat. Heute sind diese jedoch nicht mehr nachweisbar.