Wilhelm Anton Lütgen
Notturno für 2 Flöten und 2 Hörner
W. A. Lütgen ist leider einer der Komponisten mit sehr wenigen biographischen Nachweisen. Wahrscheinlich ist hier Wilhelm Anton Lütgen, auch Lüttgen geschrieben (1781 - 1857) zu identifizieren, ein Geiger, Komponist und Musiklehrer in Köln. Am bekanntesten seiner Kompostionen dürfte das Hornquartett op.19 (erschienen um 1835 bei Mompour/Bonn) sein, welches auch heute noch zum Standardwerk vieler Hornquartette gehört und schon einige Male auf CD eingespielt wurde.
Von Lütgen lassen sich noch einige Kammermusikwerke für Streichinstrumente nachweisen. 1835 wurde im Verlag Mompour ein Divertissement für 3 Hörner op.11 angekündigt, welches neu als ROM 162 editiert wurde. 1836 folgte ein Quartett für Horn, Violine, Viola und Cello op.30 (ROM 092).
Notturno für 2 Flöten und 2 Hörner
Notturno – Nachtstück, so nennt der Komponist W. A. Lütgen seine Sammlung von 4 Sätzen für die ungewöhnliche Besetzung von 2 Flöten und 2 Hörnern. Doch trifft diese Beschreibung sehr gut den Einsatz dieses Werkes als abendliches Serenadenstück. Das vorliegende Notturno ist 1818 beim Verlag Schott verlegt worden. Instrumentiert ist es noch für Naturhörner und wahrscheinlich einfache Traversflöten.
In der Allgemeinen Musikalsichen Zeitung aus Leipzig vom März 1819 wird dieses Werk kurz besprochen: Man erhält vier mässig lange Sätze: ein Allegro moderato aus D dur, ein Scherzando aus A dur, ein Andantino und eine Polacca, aus D dur. Alle vier sind gefällig und melodiös; beschäftigen die Spieler, ohne sie zu ermüden, oder grosse Forderungen an sie zu machen; unterhalten, (der zweyte und vierte Salz wol <sic> am meisten,) und sind so Liebhabern von. mässiger Geübtheit eben so zu empfehlen, als Musikern, die etwas Leichtes und Munteres vor gemischten Gesellschaften vortragen sollen.
Mit historisch korrekten Instrumenten dürfte der Klangzauber dieses „Nachtstückes“ sich voll entfalten.