Der 1794 in Prag geborene Ignaz Moscheles bekam seine erste musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt, unter anderem bei Friedrich Dionys Weber. 1808 übersiedelte er nach Wien; hier blieb er (abgesehen von kleineren Konzertreisen) bis 1820 und setzte seine theoretische Ausbildung bei Albrechtsberger und Salieri fort. Er zählte bald zu den beliebtesten Pianisten und Lehrern Wiens. Von seinen Begegnungen mit Clementi, Spohr u. v. a. war vor allem die mit Beethoven bedeutungsvoll, unter dessen Anleitung er 1814 den ersten Klavierauszug des Fidelio anfertigte.
Ab 1820 lebte er auf Konzertreise, 1824 lernte er in Berlin den jungen Felix Mendelssohn kennen und unterrichtete ihn. Später zog er nach London und war von 1832 bis 1841 Professor an der Royal Academy of Music und Dirigent der Royal Philharmonic Society.
1846 folgte er dem Wunsch Mendelssohns, um am Leipziger Konservatorium die »Oberleitung des Pfte.-Studiums, Ausbildung im Vortrag und (der) Pfte.-Composition« zu übernehmen. In Leipzig starb Moscheles 1870, wo noch heute eine Straße an ihn erinnert.
Das kompositorische Werk Moscheles ist heute leider wenig im Konzertleben präsent. Das vorliegende Rondo brillant für Horn komponierte Moscheles noch in seiner Wiener Zeit im Jahr 1816. 1815 musizierte er mit dem Hornisten Hradetzky in einem Kammermusikkonzert die Sonate op.17 für Horn und Klavier von Beethoven. Vielleicht war dies der Anlass für das hier vorgestellte Rondo brillant.