Leider ist über die Biographie des Komponisten Schiltz in der gängigen Fachliteratur nur wenig zu erfahren. Etwa zwischen 1830 bis nach 1850 wirkte er in Paris. Sogar sein Vorname ist nicht verlässlich überliefert, so wird er mit Jean Baptist Schiltz in einigen Quellen angegeben, andere vermerken H. Schiltz. Auf den Druckausgaben seiner Werke wird er immer nur als Schiltz genannt.
Auch als was Schiltz wirkte wird nicht recht klar. Eine Druckausgabe vermerkt:
Ouverture / de l'Opera / Le Guitarrero / de F. Halevy / arrangee en Harmonie Militaire / par Schiltz / de l´Academie Royale de Musique
Nach dieser Angabe wirkte er in der königlichen Akademie für Musik in Paris. Die AMZ vom Dezember 1840 vermerkt, dass zu den Pariser Beisetzungsfeiern von Napoleon Bonapart ein Trauermarsch auf der Strecke von Rouen bis Neuilly gespielt wurde:
… Der Halevy´sche Marsch sollte von 150 – 200 Militärmusikern ausgeführt werden, der Instrumentenmacher Schiltz hat dazu 30 Trompeten von kolossaler Dimension bauen lassen, welche im Konservatorium der Musik probirt <sic> worden sind und eine große Wirkung hervorbringen sollen.
Schiltz gab zahlreiche Schulen (Methode) für Blasinstrumente im Druck heraus, so etwa für Signalhorn, Trompete, Kornett, Fagott, Klarinette, Serpent und auch Horn. Bei diesen Werken und seinen ebenso zahlreichen Fantasien für Blasinstrumente fällt auf, das Schiltz ganz gezielt für die neuen Ventilinstrumente der Blechbläser komponierte. Ob er durch diese Kompositionen auch seine gefertigten Instrumente als Instrumentenbauer unterstützen wollte, ist nicht eindeutig belegt, jedoch gut vorstellbar. Die hier vorgelegte Fantaisie pour Cor et piano Op.66 erschien etwa um 1840 und entstand …Sur les plus beaux motifs Du Brasseur de Preston.
Damals war es allgemein üblich, populäre und gerade aktuelle Opern in Form von Fantasien zur verarbeiten. Die genannte Oper Du Brasseur de Preston ist von Adolpe Adam (1803 – 1856) im Jahr 1838 komponiert worden.