Joseph Küffner (1776 - 1856)
Divertissement op.227 für Horn (oder Violine) und Klavier
Der aus einer Musikerfamilie stammende Joseph Küffner wurde am 31.3.1776 in Würzburg geboren. Im Alter von 7 Jahren begann er die Violine zu erlernen. Ab 1791 studierte er zunächst Jura, trat 1792 in Würzburg bei einem „Winterkonzert“ erstmals als Solist mit der Violine auf. Ab 1794 wird Küffner vom Würzburger Konzertmeister Joseph Lorenz Schmitt unterrichtet. Ab 1797 widmet Küffner sich fest der Musik, ist Substitut am Hoforchester und wird dort 1800 fest angestellt. Mit dem Übergang Würzburgs an Bayern (1802) des Hofmusikdienstes vorübergehend enthoben, übernahm er den Musikmeisterposten in einem bayr. Regiment und erhielt den Auftrag, die Militärmusik zeitgemäß zu reorganisieren. Dieser Aufgabe entsprach er als Komponist mit Arrangements aller Art für Harmoniemusik, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Seit 1804 wirkte er wieder in der Hofkapelle und wurde zugleich zum Militär-MD ernannt. 1814 bei der Auflösung der Hofmusik pensioniert, widmete er sich nunmehr nur der Komposition. Die Verleger J. André und Schott sorgten für die Verbreitung seiner Werke. In Frankreich und den Niederlanden fand vor allem seine Harmoniemusik viel Anklang. Bei mehreren Reisen wurden ihm in Brüssel und Paris persönliche Ehrungen zuteil. Seit 1827 war er hin und wieder Rezensent der Zeitschrift Cäcilia. Am 9.9.1856 stirbt Küffner im Stift Haug zu Würzburg. Das vorliegende Divertissement op.227 für Horn (oder Violine) und Piano ist im Jahr 1830 im Verlag Schott erstmals gedruckt worden. Gewidmet wurde es Gustave Wappers (1803 – 1874). Dieser war ein bedeutender niederländischer Maler im jungen belgischen Königreich. 1830 hatte der Maler seine ersten großen Erfolge. 1835 wurde von Wappers im Auftrag der großen Harmonie von Antwerpen ein Brustbild von Küffner gemalt. Schon bei seiner ersten Reise 1829 nach Belgien saß Küffner diesem Maler erstmals Modell. Leider gilt heute Küffners Brustbild als verschollen