Carl Anton Philipp Braun (1788 - 1835)
2 Quartette für Flöte, Oboe, Horn und Fagott
Carl Anton Philipp Braun (1788 - 1835), von seinem Vater Johann Friedrich Braun (1759 - 1824), welcher Oboist und Geiger am mecklenburgischen Hof in Ludwigslust war, zum Oboisten erzogen, gab am 15. Sept. 1806 sein erstes größeres Konzert am mecklenburgischen Hof. Seit dem 1. Aug. 1807 war er unter seinem Onkel Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen Kgl. Dänischer Kammermusikus in Kopenhagen. Eine im Spätsommer 1811 angetretene längere Konzertreise führte wieder in seine Vaterstadt Ludwigslust und über Waltershausen nach Leipzig (Gewandhaus). Mitte April 1812 konzertierte er in München. Am 29. Sept. 1815 wurde er Mitglied der Hofkapelle in Stockholm und danach Musikdirektor verschiedener hier stationierter Regimenter. In Abonnementskonzerten (1817) und Militärkonzerten (seit 1826) förderte er das öffentliche Musikleben Schwedens. Seine Frau Maria Helena, die er am 29. Okt. 1825 geheiratet hatte, war eine Tochter des Sängers und Hofsekretärs K. M. Craelius.
Musik für Oboe, Harmoniestücke und Schauspielmusiken für oder mit »Hautboisten« waren die Domänen des Komponisten. C. A. Ph. Braun. Seine am eigenen Instrument orientierten Arbeiten fanden in der deutschen Fachpresse wohlwollende Zustimmung.
Die von C.A.P. Braun um 1820 komponierten Quartette sind in ihrer Besetzung ohne eine Klarinette in der Musikliteratur dieser Zeit sehr selten. Beide Quartette orientieren sich an den Reichaischen Bläserquintetten, welche damals eine Novum im Konzertbetrieb waren. Beiden Quartette wurden erstmals bei Breitkopf und Härtel in Leipzig um 1820 verlegt.