(* 15. 3. 1773 zu Versailles, † 28. 7. 1845 zu Paris) war der Sohn eines deutschen Militärmusikers. Musikalisch ausgebildet wurde er durch seinen Bruder Michel-Joseph (Oboe) und François Devienne (Fagott). Mit 15 Jahren trat er der Garde suisse zu Versailles als Fagottist bei und folgte bald darauf seinem Bruder nach Paris, wo er der Musique de la garde nationale de Paris angehörte. 1795 wurde er Professor für Fagott am Conservatoire de Paris, dem er bis 1802 und dann von 1824 bis 1838 angehörte. Um 1800 wurde er Fagottist an der Grande Opera. Zu Gebauers kompositorischen Schaffen gehören unter anderem 13 Fagottkonzerte, 8 Sinfonie und zahlreiche Kammermusik mit und für Bläser.
Quartette op.20/ 1 - 3 für Flöte, Klarinette oder Oboe, Horn und Fagott
Quartett op. 20 Nr. 2 F-Dur
Gebauers Trois Quatuors concertant op.20 für Flöte, Klarinette oder Oboe, Horn und Fagott sind sein erstes Werk für diese Besetzung. Weitere in dieser Besetzung sollten folgen. Ebenso komponierte er später für das klassische Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott). Das vorliegende Werk ist im Pariser Verlag von Ignaz Pleyel mit der Plattennummer 232 erstmals gedruckt worden. Auf dem Druck bezeichnet sich Gebauer als „Du Conservatoire de Musique“. Da Pleyel erst ab September 1797 mit seinem Verlag in Paris firmierte, Gebauer jedoch nur bis 1802 eine Anstellung als Professor am Conservatoire hatte, ist das Werk relativ genau um 1800 einzugrenzen. Ein hervorstechendes Merkmal dieser Quartette op.20 ist, neben dem sehr kundigen Satz der Bläser, die exzellente Behandlung des Fagotts. Glücklicherweise vermeidet jedoch Gebauer in seiner Komposition extreme solistische Schwierigkeiten und lässt somit auch den musikalischen Amateuren (im besten Sinn) die Möglichkeit, seine Werke zu spielen. Gebauer vermerkt zu seiner Komposition ausdrücklich, dass die Stimme der Klarinette auch von einer Oboe gespielt werden kann. Bei einer Doppelnotation ist jeweils die obere Stimme die der Oboe. Die originale Notation der Klarinette ist in C, in der vorliegenden Neuausgabe wurde zusätzlich noch eine Stimme für Klarinette in B editiert. Für das 3.Quartett op.20/3 wurde zum originalen Horn in G auch eine Stimme für Horn in F editiert.