ROM 063 1. - 3. Quartett für Horn, Violine, Fagott (Violoncello), Basso
ROM 064 4. - 6. Quartett für Horn Violine, Viola und Basso
Erschienen sind diese Quartette im Verlag Sieber, Paris, etwa um 1780 mit der Plattennummer 479 als Qeuvre 1 von Punto.
Auch bei diesen Quartetten könnte es sich um ein Werk handeln, das Punto teilweise aus Kompositionen anderer Komponisten entnommen hat. Bei seinem Quintetten hatte Punto sich ebenfalls großzügig allein auf den Titel gesetzt, sein 1.Hornkonzert ist auch untern den Namen von Stamitz überliefert. Ebenso gibt es von diesem Konzert eine Abschrift mit dem Namen Pleyel und der Rosetti-Forscher Sterling E. Murray ordnet dieses Werk Rosetti zu.
Am 16. Juli 1780 schrieb der Hornist Franz Joseph Lang aus München an Rosetti:
Ihr Talend verdients von der ganzen weit bewundert zu werden, und da es auch von allen liebhabern billig bewundert wird, habe ich das glück sie durch den ruf zu kennen. Daher auß innerlicher hochschetzung und als Verehrer des Horns, welches ich zu meinem gewerbe gewählet, angetrieben, verlange, weil es die gelegenheit verhindert persönlich, doch schriftlich bekantschaft mit Ihnen zu machen, sie haben für Herrn ponto sechs quatuor gesetzt, wenn ich selbe um einen billigen Preis haben könte, in welchem falle ich mein ehrenwort von mir gäbe jede Bedingung heillig zu halten mich verbinde. In Hoffnung dieser gefälligkeit, die ich in der Zukunft suchen werde zu verdienen erwarte ich auf jeden fall eine ihrem vortreflichen Talent gemäse andwort. und verbleibe
München, d. 16. July 1780 ir gehorsamer Diener Franz Lang. der ältere, hoff
waldhornist, wonhaft in der
brangerstraß Nach diesem Schreiben verfertigte etwa um 1780 Rosetti für Punto sechs Quartette. Sicher ist dabei von der Besetzung Horn, Violine, Viola und Basso auszugehen. Denkbar wäre, das Punto für einen "guten Einstieg" als Komponist Rosettis Quartette leicht in Besetzung und Anfängen änderte (ein Kennzeichen für ein "gutes" Plagiat) und unter seinem Namen drucken lies. Eindeutig beweisen lässt sich dies nicht, Rosettis Quartette konnte bis jetzt aber die Forschung nicht nachweisen.
Das Werk erscheint aber trotzdem mit allen Einschränkungen unter dem Namen Puntos, rein musikalisch ist es ein wertvolles Stück Solo-Kammermusik des ausgehenden 18.Jh., welches verdient, musiziert zu werden.