Giulio Briccialdi (1818 - 1881)
2.Quintetto op.132 für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Giulio Briccialdi wurde am 2.März 1818 im italienischen Terni geboren. Von seinem Vater Giovanni Battista Briccialdi erhielt er einen ersten Unterricht auf der Flöte, war aber im wesentlichen Autodidakt.
Da er nicht nach dem Tod seines Vaters auf Wunsch der Familie Geistlicher werden wollte, floh er nach Rom und wurde Flötist in einem Theater. Hier hatte er Kompositionsunterricht bei einem Sänger der Vatikanischen Kapelle namens Ravagli.
Mit etwa 17 Jahren war Bricciladi schon Lehrer an der Accademia di Santa Cecilia. 1836 kam er nach Neapel und wurde im folgenden Jahr Flöten-Lehrer des Grafen von Syrakus, des Bruders des Königs. 1839 ging er nach Mailand, 1841 nach Wien. Als Virtuose bereiste er ganz Europa und hielt sich auch in Amerika auf. Einige Zeit lebte er in London und ließ nach Anweisung der Firma Rudall & Rose eine Flöte mit B-Klappe bauen und so das Böhm-System vervollkommnen. Weitere technische Verbesserungen seiner Konstruktion wurden durch Emilio Piana in Florenz vorgenommen. In dieser Stadt gab er seit 1870 am Konservatorium den Flöten-Unterricht und bildete viele Schüler aus. Hier gründete er auch eine Werkstatt, in der Flöten nach seinem Patent hergestellt wurden. Sie wurde nach seinem Tode 1881 von seiner Witwe Rosa weitergeführt.
Sein 1.Bläserquintett op.124 erschien um 1875 beim Verlag Schott in Mainz, das vorliegende 2.Quintetto op.132 erscheint hiermit im Erstdruck.
Briccialdis Bläserquintette sind exzellente Musik mit einer nicht hoch genug zu schätzenden idealen Behandlung aller Blasinstrumente. Sie vermitteln die Sanglichkeit der damaligen italienischen Opernwelt und lassen immer wieder Einflüsse eines Bellinis oder Rosinnis durchscheinen, ohne eine Kopie dieser Werke zu sein.