Louis François, Dauprat
* 24. Mai 1781 in Paris, † 16. Juli 1868 in Paris. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er in der Maîtrise de Notre-Dame de Paris, aus der er aber bei der Revolution austreten mußte (1790). Seit der Gründung des Pariser Cons.war er einer der ersten Schüler in der Hr.-Klasse von Kenn, welche 1795 eingerichtet wurde, und erhielt 1796 als erster den 1. Preis des Cons. für Hr. Dann war er Mitglied verschiedener Militärmusik-Formationen (enfants de troupe, garde nationale, später garde consulaire). 1801-1805 besuchte er am Cons. den Kompos.-Unterricht Catels und Gossecs, nahm aber sein mth. Studium auf neuer Grundlage unter der Leitung von Reicha 1811 wieder auf. 1806-1808 war er 1. Hornist im Orch. des grand théâtre von Bordeaux, 1808-1811 im Orch. der Pariser Oper; hier folgte er den berühmten Hornisten Kenn und Duvernoy nach. 1816-1830 war er Mitglied der kgl. und kais. Kapellen, 1832-1842 gehörte er der Musik des Königs Louis-Philippe an. 1802-1817 war er (stellvertretender) Professor und 1817-1820 ordnungsmäßig angestellter Professor am Cons. 1828-1838 hatte er den Posten als Solist der Société des Concerts du Conservatoire de Paris inne.
Dauprats Kompos. haben im wesentlichen nur das Verdienst, das didaktische und virtuose Repertoire seines Instr. erweitert zu haben. Nach Fétis, seinem Zeitgenossen, verfügte er über einen sehr schönen Ton und phrasierte mit einer Eleganz, wie man sie selten findet. Dieser Bericht und die Untersuchung seines Unterrichtswerks lassen ihn (in Übereinstimmung mit der Tradition) unter die größten Namen der frz. Hornisten einreihen. Er spielte und unterrichtete nur auf dem Naturhorn (ohne Ventile), aber er hat das Verdienst, sich für die ersten Versuche von Klappenhörnern interessiert zu haben. Das Andenken an seinen Namen bleibt stets mit den Quintetten von Reicha verbunden, mit denen er das Pariser Publikum bekannt machte. Der Ruhm seines Andenkens ist bei den Spielern noch so bedeutend, daß sein Diplom des 1. Preises (unterzeichnet von Gossec und dem Gründer des Cons., Sarrette) und sein Hr. noch heute pietätvoll aufbewahrt und im Museum des Pariser Cons. ausgestellt sind.
3 Quintette - Nr. 3 Es-Dur op.6 für Horn und Streichquartett
Die Trois quintetti pour Cor , deux Violons, Alto et Violoncelle op. 6 erschienen im Druck beim Pariser Verlag Bochsa père und waren Dauprats Harmonielehre-Professor "Monsieur Catel" gewidmet. Dieser war Mitglied der Pariser königlichen Akademie der schönen Künste.
Die Quintette sind von der Länge den Reichaischen Quintetten vergleichbar und haben jedes für sich eine Dauer von etwa 25 min