Ankunfts- und Abschiedsparthia für 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte
Diese mit neun Sätzen sehr umfangreiche Bläserparthia, heute aufbewahrt in der LB M-V Schwerin, entstammt einer Abschrift des Klarinettisten Raymund Griessbacher (um 1752 - 1818), welcher von 1776 - 1778 in Esterhazy im Orchester unter Joseph Haydns Leitung spielte. Er und sein Bruder Anton waren geschätzte Virtuosen auf ihrem Instrument, später fertige Griessbacher Klarinetten und Bassetthörner, von denen noch heute einige erhalten sind.
Im Eingangssatz fängt die 1. Klarinette allein an, die weiteren Instrumente treten hinzu. Johannes Sperger (1750 – 1812) komponierte eine ähnlich aufgebaute Ankunftssinfonie um 1785. Im letzten Satz, einer Retirade, gehen alle Instrumente, bis die 1. Klarinette allein verbleibt. Das Vorbild ist offensichtlich, es ist Haydns Abschiedssinfonie Hob I:45. In einem Bläseroktett für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte, welches wohl fälschlich Haydn zugeordnet wurde (Hob II:Es13) befindet sich ein identischer Gavotte-Satz. Im Schlusssatz verabschieden sich die Instrumente, ähnlich wie die in der Abschiedssinfonie von Joseph Haydn.
Auf Grund der Kompositionsweise, des wahrscheinlichen Kompositionsortes Wien und der vermuteten Zeit, kann man Franz Anton Hoffmeister als Komponisten annehmen. In der Nationalbibliothek in Prag findet sich eine weitere Abschrift, Sestetto genannt und mit "del Sign. Hofmeister" bezeichnet. Der erste und neunte Satz enthält darin etwa 200 Takte weniger.
Eine Einspielung auf CD des Consortium classicum mit Dieter Klöcker umfasste leider nur vier der neun Sätze, mit Kürzungen und sehr freien Ergänzungen und Änderungen.