Heinrich Neumann
Sérénade op.28 für Horn (oder Bassetthorn) und 2 Gitarren
sur un Air favorit de l’Opéra "Oberon" de Weber
Die Biographie Heinrich Neumanns liegt leider im Dunkeln, wahrscheinlich wurde er 1792 in Heiligenstadt geboren und starb auch 1861 in dieser Stadt. Francois Joseph Fetis vermerkt in seiner "Universalbiographie über Musiker und ihre Musik" über Neumann, dass er in Frankfurt am Main zu Beginn des 19.Jahrhunderts gelebt habe, und listet sein wichtigsten Kompositionen auf, von denen die meisten für Klarinette geschrieben sind. Sicher ist also, dass Neumann Laufbahn in Frankfurt begann.
Danach ging er nach Paderborn und nahm eine Dirigententätigkeit auf. Seine Musikerkarriere erhielt einen großen Schub, als er zum ersten Klarinettisten an das Hoforchester von Leopold I. nach Detmold berufen wurde. Wahrscheinlich hatte ihn sein Bruder empfohlen, der im gleichen Orchester als Flötist und Klarinettist Dienst tat. Laut dem MGG soll Neumann dort von 1823 – 1829 als Dirigent gewirkt haben.
Später folgte Neumann einem Ruf nach Köln, wo er das dortige Hoforchester als Dirigent leitete. Von Köln wechselte er in der gleichen Position nach Antwerpen, wo er den Titel eines Direktors der "Königlichen Gesellschaft für Blasinstrumente" erhielt. Entsprechend seiner Tätigkeit als Dirigent eines solchen Ensembles sind uns von Neumann einige Kompositionen für Holzbläserensembles überliefert, die in der Landesbibliothek von Detmold aufbewahrt werden.
Im Juli 1832 wurde in den „Musikalisch-literarischen Monatsberichten“ von Friedrich Hofmeister seine Sérénade sur un Air fav. de l’Opéra : Oberon de Weber p. Cor (ou Cor de Bassette) et 2 Guitarres. Oe. 28. Offenbach, André 36 Xr. angekündigt.
Das vorliegende Werk ist in seiner Anlage für Horn gedacht, alternativ kann es auch mit einem Bassetthorn gespielt werden. Die Anlage des Horns entspricht dem Soloinstrument typischen Tonraum. Diese Aussage wird auch durch den vergleich mit den anderen Serenaden Neumanns für Klarinette oder Bassetthorn unterstützt, in welchen das Soloinstrument wesentlich virtuoser und spezifischer gesetzt wurde.
Gewidmet wurde das Werk einer Mademoiselle A. Funck. In der Besetzung mit 2 Gitarren ist es sicher einzigartig.