Johann Gottfried Schuncke, ein Vertreter der Musikerfamilie Schuncke, war Hornist am Stuttgarter Hof. Er war außerordentlich begabt auf dem Horn, neben zahlreichen anderen Mitgliedern der Familie gehört er mit zu den führenden Hornvirtuosen des 19. Jahrhunderts. Zusammen mit seinem Bruder Michael trat er sehr erfolgreich als Hornsolist auf, Reisen führten sie nach Paris und London. Die erste erhaltene Kritik aus dem Jahr 1805 von einem Konzert in Halle/Saale bezeichnet Gottfried als Schüler des Hornisten Lebrun in Berlin und seinen Bruder Michael als Schüler von Giovanni Punto.
Gottfried Schuncke und seiner Frau Elisabeth am Tag der goldenen Hochzeit 11.4.1860
Friedrich August Carl, Fürst zu Hohenlohe-Oehringen (1784 - 1853)
Der Widmungsträger der Variationen, Fürst Friedrich August Carl von Hohenlohe-Oehringen , war ein Förderer der Familie Schuncke
Der Original-Titel des hier vorgestellten Werkes: Variationen über ein altdeutsches Lied für 2 Waldhörner mit Begleitung des Orchesters componirt und Seiner Durchlaucht dem Fürsten August von Hohenlohe-Oehringen ehrfurchtsvoll gewidmet von Gottfried Schuncke könig: Würtemberg: Kammermusikus
Überliefert ist das Werk als Abschrift in der Sammlung von Franz Zwierzinas. In dieser Sammlung finden sich zahlreiche Abschriften der Konzerte Rosettis, Hoffmeisters u.a. Belegt ist auch, das dieses Werk im Verlag C.F. Peters in Leipzig etwa 1819 im Druck erschienen ist. Gottfried Schuncke hatte einige Werke für Horn komponiert (u. a. Exercisen für Horn und Klavier, Thema mit Variationen für Horn und Orchester), nicht alle sind erhalten. Die Variationen für 2 Hörner selber finden auch heute ihren Platz als Instrumentalwerk, welches zwei Hornisten die Möglichkeit bietet, ihre Fertigkeiten zu zeigen. Richtig schwer wird das Werk, wenn es original auf dem Naturhorn aufgeführt wird. Gerade Hornschülern und Studenten wird dieses Werk eine Bereicherung sein, der Orchesterpart ist auch von Liebhaber- oder Schülerorchestern ausführbar.