Blasius, Frederic-Matthieu, * 24. Apr. 1758 in Lauterburg (Elsass), † 1829 in Versailles.
Blasius war der Sohn des Schneidermeisters Michel Blasius. Sein Vater war selbst ein guter Musiker und erteilte ihm in seiner Kindheit den ersten Musikunterricht. Von diesem wird der junge Blasius auch die Grundlagen der Harmonielehre kennengelernt haben.
Blasius war wohl in erster Linie Geiger und Klarinettist, beherrschte aber auch das Fagott und die Flöte. Um 1784 begab Blasius sich nach Paris. Bereits im Frühjahr 1784 trat Blasius im Concert Spirituel als Geiger auf. Bald betätigte er sich auch als Komponist und Arrangeur für Harmoniemusik. 1788 erhielt er eine Anstellung beim Orchester der Comédie Italienne für die Gruppe der Ersten Violinen. Am 19. Apr. 1790 wurde er dort Dirigent. 1793-1795 gehörte er der Nationalgarde an. Bei der Gründung des Conservatoire 1795 erhielt er eine Professur für Violine (nach C. Pierre), nach lexikografischen Angaben eine solche für Blasinstrumente. Seit 1799 war Blasius gleichzeitig Kapellmeister des Musikkorps der Garde der Konsuln. 1802 verlor er seine Professur am Conservatoire und wenig später (1804) gab er auch seine Kapellmeister-Stelle bei der Garde der Konsuln auf. Sein Dirigenten-Amt an der Comédie Italienne, jetzt Opéra Comique genannt, übte Matthäus Blasius noch lange Jahre aus. Nach seiner Pensionierung im März 1816 zog er sich ins Privatleben nach Versailles zurück und starb dort 1829.
Die vorliegende Symphonie (oder wie im Druck „Simphonie“ genannt) concertante erschien 1795/Imprimerie du Conservatoire, später im Verlag Imbault in Paris. Auf dem Druck wird er nur als Frederic Blasius – Membre du Conservatoire de Musique genannt.
Von Blasius sind heute noch 3 Konzerte für Violine, 4 für Klarinette und eines für Fagott bekannt. Er komponierte neben Kammermusik und Werken für Harmoniemusik auch mehrere Opern und verfasste eine Klarinettenschule.