Eine kleine Sensation für alle Rosetti Freunde ist diese Erstedition. Das Hornkonzert galt bis zum heutigen Tag als verloren. Nachgewiesen wurde es nur in einem Druck bei Le Menu et Boyer in Paris aus dem Jahr 1782. Dieser Verlag gab 4 Konzerte Rosettis für Horn als Druck heraus, das genannte wurde als Nr.1 verlegt. Eine autographe Quelle oder Abschrift gibt es nicht. Sicher kam die Herausgabe dieser Konzerte auch durch den Parisaufenthalt Rosettis zustande.
Leider hat sich nur ein Exemplar dieses Druckes nachweislich erhalten und liegt in der Pariser Nationalbibliothek. Dieses Exemplar teilt sich das Schicksal mit einigen anderen Konzerten für Horn verschiedener Komponisten, welche in Paris aufbewahrt werden, es ist unvollständig. Das Solohorn und die Solovioline fehlen bei diesem Exemplar. Eine Rekonstruktion ist damit unmöglich.
Im österreichischen Stift Seitenstetten wird ein angebliches Konzert für 2 Hörner E-Dur von Giovanni Punto aufbewahrt, leider mit fehlender 1. Solo-Hornstimme. Bei der Durchsicht durch den Herausgeber ergab sich als erstes, das es ein Konzert für ein Horn, ein Corno secundo (also tiefes Horn) war, der Fall identisch dem des Konzertes C 54 war und fälschlich ein fehlendes Corno primo vermisst wurde. Im Titel wird das Konzert auf dem Deckblatt als "dal Signore Punto" zugeordnet. Wie es zu dieser Zuweisung kam, ist unbekannt. Der Hornsolist Punto war aber berüchtigt, schnell auch einmal ein fremdes Werk unter seinem Namen zu veröffentlichen oder zu spielen. Vielleicht spielte Punto dieses Konzert und verschwieg den wahren Komponisten.
Beim weiteren Vergleich stellte der Herausgeber fest, das die 2. Violine, 1. Oboe des Konzertes identisch mit dem erhaltenen Stimmen des Pariser Druckes waren. Ein neues Konzert Rosettis wartet damit ungeduldig auf seine Neuentdeckung durch interessierte Hornisten.
Gedankt sei hier auch Pater Franz Hörmann und dem Stift Seitenstetten für die Genehmigung zur Herausgabe des Werkes.