Wolfgang Amade Mozart
Konzertsatz E-Dur für Horn und Orchester
KV 494a
vervollständigt durch Uri Rom
Die Musikabteilung der Staatsbibliothek Berlin bewahrt heute ein Konzertfragment eines Hornkonzertes in E-Dur von W.A. Mozart auf. Die Herkunft ist nicht genau zu belegen. Laut Papier- und Schriftgutachten besteht unter Musikwissenschaftlern ein Konsens, dass dieses Fragment um 1785 – 86 entstanden sein muss.
Für wen das groß angelegte Konzert E-Dur KV 494a komponiert werden sollte, ist unklar. Joseph Leutgeb, für den 3 Konzerte, Rondo KV 371 und Konzert KV 412, sowie das Hornquintett KV 407 komponiert worden sind, scheint es nicht gewesen zu sein. Diesem war der vorliegende Konzertsatz nicht bekannt. Laut Constanze Mozart (in einem Brief an den Verleger Johann Anton André) besaß die Witwe des Hornisten Jacob Eisen „ einige [n] Originalpartituren für das Horn“.
Der jetzt noch erhaltene autographe Fragmentteil endet mit Takt 91 am Ende von Blatt 4. Daher darf vermutet werden, dass hier Mozart nicht endete, also Teile dieses Konzertes weiter komponiert wurden und heute verschollen sind.
Aus Acta Mozartiana, Heft 1+2 2006
Unabhängig vom Eindruck, daß dieser Satz für ein Hornkonzert Mozarts zu lang sein könnte, ... gelingt Rom eine der Mozartschen Idiomatik stark angenäherte, in jeder Hinsicht wohlüberlegte und künstlerisch einleuchtende Lösung. Zumindest klingt die Komposition, die am 26. November 2006 im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie ihre Uraufführung erlebte, deutlich nach Mozart ... Das ist gewiß das beste, was man über solche Ergänzungskompositionen sagen kann.
Ulrich Konrad |
Wolfgang Amadé Mozart
Erster Satz eines Hornkonzerts in E-Dur KV 494a; Ergänzung des Fragments: Uri Rom
Besetzung: Solo-Horn in E, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher
Dauer: ca. 10 Minuten
Uraufführung: 26. November 2006 im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, Hornist: Sebastian Posch, Kammerakademie Berlin, Ltg. Uri Rom
Zum Verfasser der Ergänzung
Uri Rom wurde 1969 in Tel Aviv geboren. Er studierte Orchesterdirigieren in Berlin bei Prof. C. A. Bünte und bei Prof. Rolf Reuter, ferner Cembalo und Alte Musik an der Schola Cantorum in Basel sowie Musiktheorie bei Prof. Dr. Hartmut Fladt an der Universität der Künste Berlin. Zur Zeit unterrichtet er Orchesterleitung an der UdK Berlin und leitet verschiedene Orchester in Berlin. Als Stipendiat des Berliner Senats promoviert er bei Prof. Dr. Christian Martin Schmidt an der TU Berlin über verschiedene Aspekte der Verwendung von Tonarten in Mozarts Werken. Zudem beschäftigt sich Uri Rom mit Komposition – dies überwiegend in historischen Stilen. Sein Rondo für Naturhorn und Orchester ist 2005 bei Edition Dohr, Köln erschienen.