(auch Schloesser) wurde am 17. November 1800 in Darmstadt als Sohn des Gastwirts Falk Schlösser geboren. Schon früh wurde sein musikalisches Talent erkannt, er bekam Unterricht beim Hoforganisten Johann Christian Heinrich Rinck und wurde Eleve an der Violine in der Darmstädter Hofkapelle. Schon in dieser Zeit sind Kompositionen von Schlösser überliefert. 1822 ging er zur weiteren Ausbildung nach Wien und hatte dort Unterricht bei I.X. Seyfried, J. Mayseder und A. Salieri. Mit Beethoven hatte er freundschaftlichen Kontakt, so widmete Beethoven Schlösser einen kleinen Kanon und gab ihm bei seiner Abreise 1825 nach Paris verschiedene Empfehlungen (nebst einigen Aufträgen) mit.
In Paris nahm Schlösser Unterricht beim Geiger Rodolphe Kreutzer und Komposition bei Jean-François Lesueur.
Nach seinem Pariser Aufenthalt ging Schlösser zu Darmstädter Hofkapelle zurück. 1846 wurde er Konzertmeister und 1856 Hofkapellmeister. Seine Bühnenkompositionen fanden großen Beifall und wurden häufig aufgeführt. Auch als Solist trat Schlösser oft hervor. Er war Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften und in späteren Jahren Lehrer am Konservatorium.
Er starb am 17. November 1886 in Darmstadt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Darmstadt.
Schlössers Kompositionen sind musikalisch gründlich gearbeitet. Seine Opern schließen sich der romantischen deutschen Schule (Weber, Spohr) und frz. Vorbildern an. Die kammermusikalischen Werke zeigen eine rhythmisch und harmonisch ausgeprägte Tonsprache. Zeitgenössische Urteile rühmen ihm »seltene Durchbildung und ausnehmend feinen Geschmack« nach. Als Künstler, Mensch und Lehrer war er sehr geschätzt.
Concertino für Horn und Orchester
Das vorliegende Concertino für Horn wurde im Jahr 1825 komponiert und als Oeuvre 16 beim Verlag Andre gedruckt. Es entstand in Paris und wurde dem Hornisten Louis-François Dauprat gewidmet.