- Erstdruck - Die Hornistenfamilie Belloli ist heute fast in Vergessenheit geraten. Zu ihr zählten Luigi Belloli, geboren 1770 (andere Quellen sprechen vom 1.2.1769) und gestorben 1817, sein Bruder Agostino Belloli (1778 – 1839), Giuseppe Belloli (1775 - ?) und die beiden Söhne Luigi Bellolis, Giovanni (1794 – nach 1846) und Giacomo (1795 -). Alle wirkten nachweislich als Hornisten in verschiedenen Orchestern Italiens. Von Luigi, Agostino und Giuseppe Belloli sind uns heute Kompositionen erhalten geblieben. Luigi Belloli musizierte zunächst in Parma als Hornist und ging 1803 an die Mailänder Scala als erster Hornist. Dort wirkte er neben dem Orchesterdienst auch im Conservatorium als Lehrer bis zu seinem Tod 1817. Ihm folgte in seinen Ämtern sein Bruder Agostino nach.
Agostino Belloli benutzt in seinem Konzert für Klarinette und Horn noch ein älteres Stilmittel, die Banda, bestehend aus Pauke und Posaune, welche er bei seinem Konzert für Horn (ROM 191) nicht mehr einsetzt. In den Konzerten seines Bruders Luigi Belloli findet sich die Besetzung mit einer Banda wesentlich häufiger, was wohl auch dem Zeitgeschmack zuzuschreiben ist. Mit der Wahl von Horn und Klarinette als Soloinstrumente besitzt dieses Werk eine gewisse Einmaligkeit, dem Herausgeber ist kein weiteres Konzert mit dieser Besetzung in der Literatur bekannt. Das Konzert erscheint hiermit erstmals im Druck.